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PTJ_Geschäftsbericht_2012

„Ich bezeichne sie eigentlich lieber als Windspei- chergeräte“, meint Dieter Haack. Nicht zu Unrecht, denn der Netzbetreiber kann diese dezentralen Speicher ansteuern und in ihnen überschüssigen Windstrom speichern. In den Haushalten sind zudem intelligente Stromzähler installiert worden. Zunächst sollen sie die Verbraucher nur über ihren Tageskon- sum informieren. Doch so ist schon die Grundlage gelegt, dass in einer künftigen Ausbaustufe auch die großen Verbraucher im Haushalt, wie Wasch- und Spülmaschine oder etwa der Trockner, zur Stabili- sierung des Netzes herangezogen werden können. Sie können zum Beispiel in nachfrageschwachen Zeiten angeschaltet werden. Haack denkt darüber hinaus auch an Elektrofahrzeuge auf der Insel, de- ren Batterien ebenfalls als Zwischenspeicher für er- neuerbaren Strom dienen könnten. Mit all diesen Elementen könnte Pellworm tatsächlich zu mehr als zwei Dritteln von eigenem hundertprozentig erneu- erbarem Strom leben. In der Eifel übernimmt dagegen eine Biogasanla- ge den Ausgleich der schwankenden Einspeisung. Liefern Wind und Sonne viel Strom wird das Block- heizkraftwerk der Anlage stillgelegt und das Biogas in einem Speicher gelagert, schwächeln die beiden Energiequellen dagegen, springt die Biogasanla- ge ein und schließt die Stromlücke. Span- nungsregler, die die Spannung auch bei stark fluktuierender Last konstant halten, verdoppeln zudem die nutzbare Leistungska- pazität des Netzes. Wie sich dagegen ein heterogenes Versorgungsnetz mit intelligenter Netztechnik ertüchtigen läßt, unter- sucht „Smart Area Aachen“, ein Konsortium unter Führung des örtlichen Stromversorgers STAWAG. Das Versorgungsgebiet umfasst städtische Gebiete mit vielen kleinen Verbrauchern, große Industriege- biete und ländliche, dünn besiedelte Areale, wo Photovoltaik-, Biogas- und Windanlagen sprießen. All diese unterschiedlichen Akteure müssen im Netz der Zukunft eingebunden werden, die Anforderun- gen an den Betrieb steigen dadurch enorm. Den notwendigen Grad an Flexibilität erhalten städtische Versorger wie die STAWAG nur mit intelligenter Steuerungstechnik. „Wir testen die Komponenten an mehreren Stellen im städtischen Netz“, erklärt Robert Frings, Abteilungsleiter Netzmanagement. Im Versorgungsnetz der STAWAG sollen zukunfts- weisende Komponenten etwa aus der Informations- und Kommunikationstechnik getestet werden. „Wir sammeln so Informationen, die uns aufzeigen wie wir unsere Netzplanung und die Kommunikation zwischen den Netzstellen anpassen müssen“, erklärt Peter Zimmer, Abteilungsleiter Betriebsführung und Anlagenservice bei der STAWAG. Ziel ist eine intel- ligente Ortsnetzstation, die mit den Schwankungen in ihrem Netzbereich autonom umgehen kann. RohstoffproduktivitätGesellschaftlichePartizipation Energieeffizienz/Klimaschutz 49Projektträger Jülich | Geschäftsbericht 2012

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