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PTJ_Geschäftsbericht_2012

Die Energiewende gehört zu den ehrgeizigsten Zie- len, die sich die Bundesregierung in der jüngeren Zeit gesetzt hat. Mit einer Kombination aus sinken- dem Energieverbrauch und von Grund auf geän- derter Erzeugung sollen die Emissionsziele erreicht werden, zu denen sich Deutschland bekannt hat. Der Primärenergieverbrauch soll bis 2020 auf 80 und bis 2050 auf 50 Prozent des Wertes von 2008 sinken. Beim Strom lauten die Vorgaben 90 und 75 Prozent. Darüber hinaus sollen bis 2050 Erneuerba- re Energieträger einen Anteil von 80 Prozent an der Stromgeneration haben. Bis dahin liegt noch ein weiter Weg vor den Deut- schen. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes erreichten die Erneuerbaren 2012 zwar einen Rekordanteil von 21,9 Prozent an der Stromerzeugung. Doch wie in den vorhergehenden Jahren kamen knapp 45 Prozent aus Braun- und Steinkohle, zusätzliche 11,3 Prozent aus Erdgas. Um die ehrgeizige Wende zu schaffen, sind daher auf allen Forschungsfeldern große Anstrengungen nötig. Bis die Ziele im Zuge der Energiewende erreicht sind, werden fossile Energieträger das Rückgrat der Stromerzeugung bilden. Umso wichtiger ist es, bei ihnen die Treibhausgasemissionen zu minimieren oder gar ganz zu unterbinden. Verbesserter Energieeinsatz steht ebenfalls im Fo- kus. Um die hoch gesteckten Ziele zu erreichen, muss die Effizienz um jährlich 2,7 Prozent steigen, daher widmen sich zahlreiche Forschungsprojekte dem sparsameren Umgang mit Energie. Naturge- mäß punkten diese Projekte häufig auch in Sachen Ressourceneffizienz oder Emissionsverringerung. Daneben ist der Umbau der Netze ein zentraler Förderschwerpunkt. Für eine funktionierende Strom- versorgung mit hohem Regenerativen-Anteil sind die Verteilnetze sehr wichtig. Der Schwerpunkt liegt hier auf intelligenten Netzkonfigurationen und ge- eigneten Speicherlösungen, die die sich zukünftig häufig öffnende Kluft zwischen Stromangebot und -nachfrage überbrücken und trotz der neuen Unüber- sichtlichkeit ein stabiles Netz sichern. Neben der Infrastruktur wird auch die Nachfrage­ seite nicht vergessen. Durch intelligente Steuerung lassen sich hier Verbrauchsspitzen und -dellen vermeiden. Für den Verbraucher hat das auch finan- zielle Vorteile, da sich der Strompreis zunehmend differenzieren wird. Die Konsumentenrolle wandelt sich so schrittweise von einer rein passiven zu der eines aktiven Mitspielers im Netz z. T. werden aus den Konsumenten zugleich Produzenten. Erste Ansät- ze dazu stellen intelligente Stromzähler dar, die den Verbrauch im Tagesgang protokollieren und so die Grundlage für preisorientierte Nachfrage legen. In einigen Forschungsprojekten wird zudem untersucht, wie Verbraucher auch in die Stabilisierung des Net- zes eingebunden werden können. Nachtspeicher, oder in Zukunft die Batterien von Elektrofahrzeugen können überschüssigen Strom zwischenspeichern und später wieder abgeben. RohstoffproduktivitätGesellschaftlichePartizipation Energieeffizienz/Klimaschutz 39Projektträger Jülich | Geschäftsbericht 2012

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