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PTJ_Geschäftsbericht_2012

Biotechnologische Verfahren mausern sich zu interessanten Alternativen zu chemischen Produktionsprozessen. Weil sie die Möglichkeit bieten, schonender mit Ressourcen und Energie umzugehen, könnten sie zukünftig eine entscheidende Rolle in einer nachhaltigen Wirtschaft spielen. Dr. Ralf Jossek vom PtJ-Geschäftsbereich Biologische Innovation und Ökonomie über das Potenzial der Biotechnologie und die BMBF-Förderinitiative „BioIndustrie 2021“. Welche Rolle spielen biotechnologische Verfahren für eine Green Economy? Die Biotechnologie kann einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung dieser Idee leisten, indem sie zum Bei- spiel herkömmliche chemische Produktions­prozesse ersetzt. Biotechnologische Verfahren laufen meist unter niedrigen Temperaturen ab, bei normalen Druckverhältnissen und in wässrigen Medien. Damit können sie energie- und ressourcenschonender sein und die Umwelt weniger belasten. Darüber hinaus setzt die industrielle Biotechnologie auf nachwach- sende statt fossiler Rohstoffe, so dass die Abhängig- keit etwa von Erdöl reduziert wird. Das sollte für Firmen schon per se interessant sein. Wozu braucht man eine öffentliche Förderung? Die Entwicklung dieser neuen, grundlegenden Technologien und Verfahren ist mit einem hohen Forschungsrisiko verbunden. Mit der öffentlichen Förderung soll der notwendige Investitionsanreiz gegeben und die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft in Clustern gefördert werden. So münden Forschungsergebnisse schneller in markt­ fähigen Produkten. Welche Firmen kommen denn da in Frage? Großunternehmen sind daran interessiert, alternative Rohstoffe zu nutzen und neue, auf Biotechnologie basierende Produktionsprozesse zu entwickeln. Kleine und mittlere Unternehmen können sich als Know-how-Träger und Technologiezulieferer profilie- ren. Gleichzeitig ist aber auch ein großes Potenzial für neue biotechnologische Produkte gegeben, die durch andere Technologien nicht oder nicht effi- zient genug hergestellt werden können. Diese zu entwickeln und neue Märkte zu erschließen, liegt gleichermaßen im Interesse aller Unternehmen. Das zeigt auch die starke Beteiligung der Industrie an der Förderinitiative „BioIndustrie2021“. Durch die enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirt- schaft soll letztendlich die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands verbessert, der Standort gestärkt und Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert werden. Haben wir denn da Nachholbedarf? Deutschland ist in der Biotechnologie gut aufgestellt. Seit zwei Jahren verfolgt die Bundesregierung mit der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ die Vision einer auf Nachhaltigkeit basie- renden Wirtschaft. Die Biotechnologie wird da als Schlüsseltechnologie und wichtiger Impulsgeber gesehen. Dieser Ansatz einer wissensbasierten Bio- ökonomie wird nun zunehmend auch von anderen Staaten forschungs- und wirtschaftspolitisch verfolgt. Neuer Ansatz mit Potenzial Dossier: Green Economy30

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