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PTJ_Geschäftsbericht_2012

müssen, wenn es Schwierigkeiten gibt, innovative Forschungsergebnisse zeitnah in die Praxis umzu- setzen. Die Relevanz und die Akzeptanz von tech- nologischen Lösungen von Anfang an mitzudenken, ist dabei nur ein Punkt, dem wir uns zukünftig noch stärker widmen müssen. Nicht zuletzt werden Um- weltbewusstsein, Konsum- und Verhaltensmuster der Menschen stark vom Wissensstand und den Bedürf- nissen jedes Einzelnen geprägt. Die Forschung kann viel dazu beitragen, dieses Wissen zu mehren und die Bedürfnisse besser zu adressieren. Schon jetzt sind in vielen erfolgreichen Forschungsvorhaben in FONA Vertreter aus der Wirtschaft, der Verwaltung und den Kommunen eingebunden. Trotzdem zeigen Diskussionen, wie aktuell zur Energiewende, konkret zur Strompreisentwicklung und zum Ausbau des Stromnetzes im Zusammenhang mit dem verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien, aber auch bei der breiten Ablehnung entwickelter neuer Technolo- gien wie CCS (CO2 -Abscheidung und -speicherung), klaren Handlungsbedarf auf. Wie weit ist das BMBF da? Die geplante Transformation der Wirtschaft hin zur Green Economy ist ein Prozess gesellschaftlicher Dimension, der nur unter Beteiligung aller Akteure aus Politik, Wirtschaft Wissenschaft und der Zivilge- sellschaft erfolgreich gestaltet werden kann. Geplant ist die Neujustierung der Forschungsförderung in FONA, um den Anforderungen, die sich aus der Entwicklung einer Green Economy ergeben, besser gerecht zu werden. Dazu sind ressortübergreifende Agendaprozesse angestoßen, die wir teilweise be- gleiten, um Forschungsfragen für ein neues nachhal- tiges Wirtschaften, Innovationspotentiale, relevante Rahmenbedingungen und Instrumente bis hin zu Governance-Fragen zu identifizieren. Anlässlich des Mekong Environmental Symposium waren Sie Anfang März in Vietnam. Interessiert eine Green Economy die Leute da? Ich glaube nicht, dass man momentan erwarten kann, dass das Thema die Leute dort bewegt. Für Länder wie Vietnam, stehen erst einmal Fragen der Sicherung der Grundbedürfnisse und sozialer Min- deststandards auf der Tagesordnung. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch dort Nachhaltigkeit ein wichtiges, integrales Thema wird. Darauf stellt sich Deutschland in der Zusammenarbeit heute schon ein, z. B. in Forschungskooperationen zur nachhaltigen Stadtplanung der aufstrebenden Megacity Ho-Chi- Minh-Stadt, zur nachhaltigen Entwicklung des Me- kong Deltas, zum Umgang mit Industrieabwässern oder zur nachhaltigen Landwirtschaft beim Reisan- bau. Ich habe den Eindruck, dass die gemeinsam mit den Partnern entwickelten und den Gegebenheiten vor Ort angepassten Lösungen dort hohe Akzeptanz finden. So werden schon während der Projektarbeit erste Ergebnisse aufgegriffen und in die Praxis von Behörden und Unternehmen umgesetzt. Wenn wir mit deutschen Steuermitteln die Kooperation von deutschen und ausländischen Institutionen bei der Lösung von dortigen Problemen unterstützen, hilft das letztendlich auch uns in Deutschland. Wir expor- tieren deutsche Umwelttechnik und verringern damit auch uns betreffende globale Umweltprobleme. 2020 ist für viele Ziele der Bundesregierung eine wichtige Jahreszahl. Ihr Tipp: Werden die Ziele erreicht? Ich kann das sicher nicht beurteilen. Ich weiß aber aus unserer Praxis in der Forschungsförderung, dass viele Maßnahmen ergriffen wurden, viele Dinge konzeptionell und in der Umsetzung vor Ort ange- gangen werden, immer wieder in Fortschrittsberich- ten Bilanz gezogen und nachjustiert wird. So auch in der Forschungsförderung in FONA. Wir stehen trotz vieler Erfolge noch immer vor einer großen Aufgabe. Aber ich halte es für wichtig, dass sich Länder wie Deutschland hohe Ziele setzen, wie z. B. bei der Energiewende oder der Ressourceneffi­ zienz, und diese dann auch konsequent verfolgen. Ich denke, dass die richtigen Wege eingeschlagen sind. Ob das Tempo der Umsetzung ausreicht, bleibt abzuwarten. 23Projektträger Jülich | Geschäftsbericht 2012 Energieeffizienz/KlimaschutzGesellschaftlichePartizipationRohstoffproduktivität

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