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PTJ_Geschäftsbericht_2012

Was ist ein Smart Market? Smart Market beschreibt einen intelligenten Handel mit Energie, wobei der Fokus auf dem effizienten Zu- sammenspiel von konventioneller und regenerativer Energie liegt. Abzugrenzen ist hier vom Smart Grid, welches das intelligente Stromnetz der Zukunft sein wird. Es betrifft also die Infrastruktur. Warum ist ein Smart Market notwendig? Es gibt einen Strommarkt, auf dem der Preis durch den Ausgleich von Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Dieses Prinzip gilt momentan nur bedingt für Strom aus erneuerbaren Quellen: Es gibt einen Fest- preis, der durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG, gesetzt wird. Außerdem hat EEG-Strom Vorrang bei der Einspeisung ins Stromnetz. Das Pro- blem ist, dass zukünftige Entwicklungen nicht genau vorhersehbar und Anpassungen an das Marktge- schehen über dieses System nur langsam möglich sind. Der Energiemarkt wächst aber zunehmend: Mehr Anlagen bedeutet auch mehr Akteure. Da- durch steigen die Anforderungen an den Staat, und die Diskussion über eine gerechte Verteilung der Kosten wird immer lauter. Es entstehen Ineffizienzen. Momentan wird von Wissenschaftlern untersucht, ob ein Smart Market effizienter handelt als ein zentraler Planer und wenn ja, wie ein solcher Markt aussehen könnte. Was macht einen solchen Markt smarter als den derzeitigen? Ein Smart Market setzt Anreize für eine optimale Allokation aller Energieressourcen und berücksichtigt dabei im Idealfall Fragen wie: Wo sollte die nächste Photovoltaikanlage gebaut werden? Wie kann Strom in windarmen Nächten kosteneffizient erzeugt wer- den? Wie sollte auf zu viel Windstrom im Norden reagiert werden? Das gesamte Marktgeschehen ist also eigentlich zu komplex, um zentral über ein eher träges Instrument wie das EEG gesteuert zu werden. Damit dieser Smart Market erfolgreich sein kann, sind auch die Verbraucher gefragt: Sie müssen Strom intelligent verbrauchen und der Markt sollte dafür Anreize schaffen. Neben den Erneuerbaren werden auch konventionelle Kraftwerke weiterhin, vor allem kurz- bis mittelfristig, benötigt, um die Ver- sorgungssicherheit zu bewahren. Denn diese bleibt ganz bewusst das oberste Ziel für Deutschland. Die Erneuerbaren sollen also zukünftig an einem Markt bestehen können, der sich selbst steuert, aber mög- lichst alle Faktoren wie Angebot, Nachfrage, Ver- sorgungssicherheit, regional optimale Allokation, Kosteneffizienz, Netze, Speicher usw. berücksichtigt. Eine Herausforderung für Wissenschaft und Politik. Den zukünftigen Strommarkt gestalten Die Umstellung der Energieversorgung auf einen vornehmlich erneuerbaren Mix ist eine der großen Zukunftsaufgaben. Es deutet sich an, dass dies nur mit funktionierenden Marktmechanismen effizient umsetzbar ist. Stefanie Franken vom PtJ-Geschäftsbereich Erneuerbare Energien gibt einen Ausblick. 46 Dossier: Green Economy

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