Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

PTJ_Geschäftsbericht_2012

Grüne Deiche, weiter Himmel und Meer bis zum Horizont. Abgesehen von Sandstränden hat das nordfriesische Pellworm Urlaubern das gesamte Nordseeprogramm zu bieten. Die Erholungsqualitä- ten sind es allerdings nicht, die Dieter Haack immer wieder auf die Insel ziehen. Haack ist Projektleiter von „Smart Region Pellworm“, einem Vorhaben, in dem ein Versuchsfeld für die kommenden intelligen- ten Stromnetze errichtet wird. Pellworm ist ein Para- debeispiel für die Herausforderungen der künftigen Stromversorgung: Die zeitlich integrierte Stromerzeu- gung aus Windenergie, Photovoltaik und Biomasse übersteigt den Stromverbrauch der Insel bereits jetzt um das Dreifache. Tatsächlich aber deckt die Insel rund zwei Drittel ihres Strombedarfs über Seekabel vom Festland und speist im Gegenzug den Großteil ihres regenerativen Stroms ins Festlandnetz. Der Grund: Erzeugungs- und Verbrauchsprofile passen nicht zusammen. Wie in Pellworm ist es auch im Eifel-Kreis Bitburg- Prüm im nördlichen Rheinland-Pfalz. Hier übersteigt die installierte Leistung zur regenerativen Strom­ versorgung die Spitzenlast um 30 Prozent, Tendenz weiter steigend. „Damit bestehen bereits heute An- forderungen, wie sie bis 2030 in vielen Gebieten Deutschlands auftreten werden“, heißt es in einem Bericht des Forschungsprojektes „Smart Country“, das in dem dünnbesiedelten Gebiet im äußersten Westen Deutschlands Elemente des Stromnetzes von morgen getestet hat. Zentraler Bestandteil beider ländlicher Versor- gungsnetze sollen Speicher sein, welche die stark schwankende Ausbeute aus regenerativen Quellen abpuffern. Auf Pellworm werden für das 170 Haus- halte umfassende Versuchsnetz zwei Speicherbatte- rien installiert, eine mit Lithium-Ionen- und eine mit Redox-Flow-Technologie. Sie sollen das Gros der überschüssigen Energie aufnehmen. Hinzu kommen Nachtspeichergeräte in den Haushalten, die als dezentrale Energiespeicher genutzt werden. Smart und dezentral Deutschlands Energieversorgung wird dezentraler. Auch wenn derzeit noch Anpassung und Ausbau des Über- tragungsnetzes im Fokus stehen, werden es vor allem die Versorger auf regionaler und lokaler Ebene sein, die von diesem Umbruch betroffen sind. In verschiedenen Forschungsprojekten werden daher im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms Konzepte für intelligente Verteilnetze gefördert. 48 Dossier: Green Economy

Pages