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PTJ_Geschäftsbericht_2012

„Das Zentrum in Leuna setzt auf Rohstoffe, deren Einsatz die Lebensmittelproduktion unberührt lässt“, hob Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 2. Ok- tober 2012 hervor, als sie das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse (CBP), ein weiteres zentrales Element des Clusters, einweihte. Mehr noch: Der mitteldeutsche Verbund vermeidet nicht nur das Dilemma „Teller oder Tank“, er kom- biniert auch traditionelle mit zukünftigen Einsatz­ zwecken zu einer langen Nutzungskette. Das wertvolle Holz soll zunächst für Bauelemente der verschiedensten Art verwendet werden. Der un- vermeidliche Abfall aus dieser Produktion landet wie auch die Reste von Waldwirtschaft und Sägewer- ken in den Fermentern der Bioraffinerie im rund 80 Kilometer entfernten Leuna. Das Buchenholz aus dem Südharz ist dabei zunächst einmal nur ein Beispiel für viele andere Holzarten. Ob die Verfahren auch mit Kurzumtriebshölzern wie Pappel oder Weide funktionieren, wird parallel untersucht. Die Anlagen des CBP haben Technikumsgröße und gehen damit über Labormaßstäbe hinaus: Hier kön- nen bereits viele der Skalierungsprobleme erforscht werden, die häufig den Sprung von der Forschung in die Wirtschaft erschweren. So werden Verfahren getestet, die widerstandsfähige Verbindung von Lignin und Zellulose zu knacken, die dem Holz seine Belastbarkeit verleiht. Das Kettenmolekül Zellulose soll in seine einzelnen Glieder zerlegt werden, die sich für die Synthese verschiedener chemischer Stof- fe eignen. Lignin ist eines der widerstandsfähigsten Moleküle, die die Natur hervorgebracht hat. In der experimentellen Bioraffinerie in Leuna sollen Verfahren entwickelt werden, auch dieses Molekül zu spalten und für weitere industrielle Verarbeitung zu erschließen. Chemische Synthesen werden hier ebenso angepeilt wie der Einsatz in Thermo- oder Duroplastwerkstoffen. Was diesen Weg nicht geht, soll am Ende dann zur Energieerzeugung genutzt werden. „Man versucht, die Biomasse in einer ganzen Kaskade von Prozessen stofflich soweit wie möglich zu nutzen, bevor man den Rest zur Energieerzeugung verwendet“, erklärt Dr. Hendrik Vollrath vom Geschäftsbereich Technologische und regionale Innovationen, der beim Projektträger Jülich den gesamten Spitzencluster-Wettbewerb koordi- niert. Für die BMBF-Förderung wurde der Verbund ausgewählt, weil er die gesamte Wertschöpfungsket- te von der Primärproduktion bis zur energetischen Verwertung und auch die gesamte Innovationskette abdeckt. 33Projektträger Jülich | Geschäftsbericht 2012 Energieeffizienz/KlimaschutzGesellschaftlichePartizipation Rohstoffproduktivität

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