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PTJ_Geschäftsbericht_2012

Ein nachhaltiges Stück Unabhängigkeit Der weltweite Rohstoffverbrauch steigt dramatisch. Recycelte Rohstoffe – sogenannte Sekundärrohstoffe könnten helfen, den Druck auf die natürlichen Ressourcen zu vermindern. Die Wiederverwendung ist tragende Säule der Nachhaltigkeitsstrategie, mit der die Bundesregierung bis 2020 die Rohstoffproduktivität gegenüber dem Stand von 1994 verdoppeln will. Anja Degenhardt vom PtJ-Geschäftsbereich Nachhaltigkeit und Klima erläutert die Bedeutung der Sekundärrohstoffe. der Verwendung von Sekundärmaterial auch Energie ein. Das gilt zum Beispiel für Aluminium, wo beim Einschmelzen wesentlich weniger Energie verbraucht wird, als bei der Primärproduktion. Was strebte die Förderinitiative r2 an? Die Initiative zielte vorrangig auf die Metall- und Stahlproduktion, auf die Bauwirtschaft und die che- mische Industrie – wichtige Standbeine der deut- schen Wirtschaft. Wenn in diesen Industriezweigen die Rohstoffe intelligenter und effizienter genutzt werden, hat das gleich einen großen Effekt. Bei einer deutschlandweiten Umsetzung aller im Rahmen der Förderinitiative entwickelten Recyclingverfah- ren könnte man pro Jahr beispielsweise 80 Milli- onen Tonnen an Material und 75 Terawattstunden Energie einsparen. Das wäre ein Beitrag von fünf bis sechs Prozentpunkten zum Indikator Rohstoff- produktivität. Welche Rolle spielen Sekundärrohstoffe in einer Green Economy? Der Einsatz von Sekundärrohstoffen trägt unter verschiedenen Gesichtspunkten zur Nachhaltig- keit bei: Zum einen schont er die natürlichen Roh- stoffvorkommen. Zum anderen mindert er die Ab- hängigkeit von Rohstoffen aus Primärproduktion, die – wie wir wissen – in einigen Ländern unter sehr schlechten sozialen und Umweltbedingun- gen erfolgt. Und man darf nicht vergessen: Die Energiewende ist ein wesentlicher Teil unserer Green Economy. Ohne die wirtschaftsstrategischen Rohstoffe ist sie nicht machbar, da diese wichtiger Bestandteil vieler Zukunftstechnologien sind. Um ihre Verfügbarkeit zu sichern, kommen wir um Recycling nicht herum. Warum sind Sekundärrohstoffe interessant? Deutschland ist ein rohstoffarmes Land, wir sind daher wie viele andere Länder auch auf den Import von Rohstoffen angewiesen. Gleichzeitig nimmt der Rohstoffverbrauch weltweit immer weiter zu, in den Industrieländern, aber auch in Schwellenländern wie China. Verknappung und Verteuerung, wie wir sie zuletzt bei den Seltenen Erden erlebt haben, sind die Folge. Der Einsatz von Sekundärrohstoffen ist eine Möglichkeit, um unsere Abhängigkeit von Rohstoffimporten zu verringern. Beschäftigt sich die deutsche Forschungslandschaft denn nur mit der Wiederverwertung von Rohstoffen, bei denen Verknappung droht? So eng ist die Forschungsförderung, die wir als Projektträger betreuen, nicht ausgerichtet. In der Förderinitiative r2 des BMBF beispielsweise haben wir uns auf Massenrohstoffe konzentriert. Zu den Nachhaltigkeitszielen, die Deutschland sich gesetzt hat, kann etwa die Bauindustrie einen wesentlichen Beitrag leisten, da sich hier durch die schiere Masse der verwendeten Rohstoffe eine große Hebelwir- kung entfalten kann. Wenn Unternehmen in diesem Bereich auf Recycling setzen, könnten Sie ein gutes Stück dazu beitragen, das Ziel einer verdoppelten Rohstoffproduktivität auch zu erreichen. Und lohnt sich bei Massenmaterialien das Recyc- ling auch wirtschaftlich? Damit die Wiederverwertung wirtschaftlich ist, muss ein hochwertiges Produkt entstehen, das die Kosten, die dafür eingesetzt werden, auch rechtfertigt. Ein Beispiel dafür ist Blähgranulat für Leichtbeton, das komplett aus recyceltem Bauschutt hergestellt werden kann. Darüber hinaus spart man in vielen Fällen bei 26 Dossier: Green Economy

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