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Woche der Umwelt: Russischer Löwenzahn als Rohstoff für Mobilität

07.06.2021

Bild: JKI/Peter Wehling

Bild: JKI/Peter Wehling

Die kaukasische Löwenzahnpflanze gilt als vielversprechende Alternative für die Gewinnung des Rohstoffs Naturkautschuk, der für die Herstellung von Gummierzeugnissen benötigt wird. Das Zukunftsthema wird auf der digitalen Woche der Umwelt 2021 am 10. und 11. Juni vorgestellt. Der Projektträger Jülich (PtJ) und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) präsentieren Projekte und Forschungsansätze für eine zukünftige Nutzung des Löwenzahns als Industriepflanze.

Der Bedarf an Reifen für Fahrzeuge und der Bedarf für weitere Gummierzeugnisse verursacht eine weltweit steigende Nachfrage nach Naturkautschuk. Denn die Kopie – synthetischer Kautschuk aus Erdöl – kommt an die technischen Eigenschaften des natürlichen Vorbildes nicht heran.

Bislang wird die Nachfrage nach dem Naturstoff ausschließlich aus dem Latex des Kautschukbaums gedeckt, der nur in den Tropen wächst. Um den globalen Bedarf mittelfristig zu decken, ohne dass tropische Urwälder zusätzlichen Kautschukplantagen weichen müssen, sind alternative Quellen für Naturkautschuk erforderlich.

Nur sehr wenige andere Gewächse produzieren Kautschuk in vergleichbarer Qualität, darunter der Russische Löwenzahn. Er kann als Industriepflanze zum Regenwaldschutz in den klassischen Anbauländern des Kautschukbaums beitragen und gleichzeitig die Fruchtfolgen in der europäischen Ackerkultur bereichern. Die Produktion eines der wichtigsten Elemente der Mobilität hängt zudem nicht mehr von einer einzigen Pflanze ab.

Die jüngsten Bemühungen, die Pflanze als reelle Rohstoff-Alternative zu etablieren, haben schon einige Meilensteine erreicht. Im „Taraxagum Lab“ von Continental investiert der Reifenproduzent 35 Millionen Euro in die Erforschung der Pflanze.

Auch in den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Projekten zum Taraxacum wurden große Fortschritte erzielt. In insgesamt acht Vorhaben wurde die gesamte Prozesskette, von der Züchtung über den Anbau und die Verarbeitung, betrachtet. Im Rahmen der Woche der Umwelt 2021 stellen die Projektträger FNR und PtJ ein „Best Of“ der Projekte und Ergebnisse vor.

PtJ und FNR unterstützen die Bundesministerien in der Umsetzung ihrer politischen Zielsetzung und der Forschungsförderung für eine biobasierte und nachhaltige Entwicklung.

Weitere Informationen


Ausstellerinformation Woche der Umwelt

Der Projektträger Jülich in Zahlen im Jahr 2023
1.629
Mitarbeiter/innen
30.770
Laufende Vorhaben
3392,05
Fördervolumen in Mio. Euro
4
Geschäftsstellen

PtJ ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015 und ISO 27001 auf Basis IT-Grundschutz