Innovation für den sozialen Wandel

Dossier des Geschäftsberichts 2016


Ein neuer Weg

Immer besser, immer schneller, immer weiter. Wir streben ständig nach Fortschritt. Die Menschheitsgeschichte ist geprägt von Erfindungen, die unser Leben und unseren Alltag dauerhaft verändert haben: vom Ackerbau über das Rad und die Schrift bis hin zum Internet. Solche bahnbrechenden Neuerungen werden als Innovationen bezeichnet. Sie entstehen meistens, wenn der Bedarf an Veränderung groß ist. Im Extremfall sind das Überbevölkerung oder Hungersnöte, Auslöser können aber auch neue Anforderungen in der Arbeitsorganisation oder im Umgang mit knappen Ressourcen sein. Bei der Bewältigung künftiger Herausforderungen spielen zunehmend auch die Lebensstile und die sozialen Praktiken der Menschen eine Rolle. Soziale Innovationen flankieren gesellschaftliche Umwälzungen wie die Energiewende oder eine umweltschonende Mobilität.

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Der Mensch im Fokus

Schon seit Jahrhunderten prägen Innovationen die Geschichte der Menschheit und formen unsere Zukunft: Die Erfindung des Rades veränderte die Mobilität, Johannes Gutenbergs erste gedruckte Bibel führte über die Schrift zum Internet und erlaubt heute eine Globalisierung des Denkens. Neue Technologien sind somit zugleich auch immer Auslöser für nachhaltige Änderungen. Entscheidend für den Erfolg: Sie müssen den einzelnen Menschen erreichen. Denn selbst die beste neue Technik nützt nichts, wenn sie nicht angenommen wird. Das Online-Lexikon Wikipedia hat es vorgemacht, es ist digitale und soziale Innovation zugleich: Die Enzyklopädie-Plattform erleichtert den Menschen die Generierung von und den Zugang zu Wissen. Soziale Innovationen können also helfen, das Leben des Einzelnen zu verbessern, indem sie neue Denkweisen und veränderte Lebensstile etablieren. Das spiegelt auch das vom Projektträger Jülich begleitete Projekt OPEN wider, das Pflegebedürftigen mit Migrationshintergrund einen Weg zu Pflege und Hilfe aufzeigt. Und auch die drei feelSpace-Gründerinnen wollen das Leben des Einzelnen bereichern: Ihr Navigationsgürtel erleichtert Blinden und Sehbehinderten die Orientierung in fremder Umgebung.

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Die Kommune im Fokus

Ob Klimawandel, Ressourcenknappheit, demografischer Wandel oder Ernährungssicherheit – um globale Herausforderungen zu bewältigen, bedarf es auch vielfältiger Einzellösungen auf kommunaler Ebene. Gefragt sind da zum einen technische Innovationen wie beispielsweise eine moderne Wasserversorgung, um die Nahrungsmittelproduktion zu sichern, oder ausgetüftelte Ladeinfrastrukturen für ein funktionierendes E-Netz. Zum anderen aber gewinnen veränderte Lebensstile und neue Herangehensweisen eine immer größere Bedeutung: Viele Kommunen und Städte in Deutschland haben diese Entwicklung erkannt und als Chance begriffen. Sie ebnen diesem veränderten, nachhaltigen Denken aus der Gesellschaft heraus mit Unterstützung des Projektträgers Jülich neue Wege – beispielsweise auf den Dächern Berlins oder in Enkenbach-Alsenborn, einem der kleinsten Energiedörfer der Bundesrepublik. Die Integration sozialer Innovationen auf kommunaler Ebene bedeutet einen klaren Richtungswechsel: Stadtverwaltungen setzen vermehrt auf Mitbeteiligung der Bürgerinnen und Bürger und eine Zusammenarbeit mit Stakeholdern und anderen Gemeinden. Soziale Initiativen und Kreativität werden so in der breiten Öffentlichkeit angeregt und verankert.

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Die Gesellschaft im Fokus

Den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit können wir nur begegnen, indem alle an einem Strang ziehen: Wissenschaft, Politik und die Bürgerinnen und Bürger. So holt zum Beispiel die interdisziplinäre Nachwuchsforschergruppe Circulus die entscheidenden Akteure ins Boot, um im Rahmen der Initiative „Bioökonomie als gesellschaftlicher Wandel“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eine nachhaltige Ressourcenwirtschaft zu gestalten. Auch die Energiewende gilt als ambitioniertes Gesellschaftsprojekt. Sie ist mit technischen Lösungen allein nicht zu stemmen. Nur mit Unterstützung der Menschen ist ein Wandel zu schaffen – das verdeutlicht: Die Gesellschaft muss die Energiewende mittragen, erst dann wird sie zum Erfolg. Genau diesen Ansatz verfolgen die vier „Kopernikus-Projekte für die Energiewende“, die der Projektträger Jülich im Auftrag des BMBF koordiniert.

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Bildnachweise


  • Bild „Innovation für den sozialen Wandel“: zanildi/iStock/thinkstock
  • Bild „Ein neuer Weg“: Jupiterimages/Creatas/thinkstock
  • Bild „Der Mensch im Fokus“: Cebas/iStock/thinkstock
  • Bild „Die Kommune im Fokus“: julief514/iStock/thinkstock
  • Bild „Die Gesellschaft im Fokus“: ALotOfPeople/iStock/thinkstock
Der Projektträger Jülich in Zahlen im Jahr 2023
1.629
Mitarbeiter/innen
30.770
Laufende Vorhaben
3392,05
Fördervolumen in Mio. Euro
4
Geschäftsstellen

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