Datenauswertung für die Expedition "MOSAiC"

eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)

Der Einfluss des Klimawandels ist in der Arktis am stärksten ausgeprägt. Hier haben in den letzten Dekaden drastische
Veränderungen des Klima- und Ökosystems stattgefunden. Die starken Rückgänge der Meereisausdehnung, der Meereisdicke und damit des Meereisvolumens haben zu einem neuen Zustand, der sogenannten Neuen Arktis (New Arctic) geführt, bei dem im Winter nur noch überwiegend einjähriges Eis vorgefunden wird. Zum Verständnis dieses neuen
Klimazustandes und seiner zukünftigen Entwicklung wurde von der Arbeitsgruppe „Atmosphäre“ des International Arctic
Science Committees (IASC) im Jahr 2011 eine große internationale Messkampagne initiiert mit dem Fokus auf  Wechselwirkungsprozesse Atmosphäre-Eis-Ozean in regionalen Klimamodellen. Die Initiative  wird unter dem Titel „Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate“ (MOSAiC) geführt. Der Kern von MOSAiC ist ein intensives einjähriges Beobachtungs- und Messprogramm, bei dem der Forschungseisbrecher Polarstern als Driftstation die Basis bildet. Ab Herbst 2019 werden Wissenschaftler aus 17 Nationen die Arktis im Jahresverlauf erforschen. Die Expeditionsergebnisse werden dabei neue Einblicke in die Austauschprozesse zwischen Ozean, Eis und Atmosphäre erlauben. Durch die Fortschritte in der Messtechnik wird es möglich sein, während der Expedition umfassende Datensätze zu generieren, die ein besseres Verständnis des Einflusses der arktischen Regionen auf unser Klima ermöglichen. Darüber hinaus soll der Erkenntnisgewinn und der Nutzungsgrad der aufwändig gewonnenen Daten beschleunigt werden, um konkretes und zeitnahes Handlungswissen zum Klimawandel zu generieren.

Einreichungsfrist:Einreichungsfrist ( abgelaufen: 29. Juli 2019 – 31. Mai 2020 )

Informationen zur Förderung


Wer wird gefördert?

Antragsberechtigt sind Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Sinne von Artikel 2 Nummer 83 der Allgemeinen
Gruppenfreistellungsverordnung (AGVO). Zum Zeitpunkt der Auszahlung einer gewährten Zuwendung wird das Vorhandensein einer Betriebsstätte bzw. einer sonstigen Einrichtung, die der Tätigkeit des Zuwendungsempfängers dient
in Deutschland verlangt. Im Rahmen des Förderaufrufs können nur Vorhaben gefördert werden, die im nichtwirtschaftlichen
Bereich von Forschungseinrichtungen im Sinne von Artikel 2 Nummer 83 AGVO durchgeführt werden.

Forschungseinrichtungen, die von Bund und/oder Ländern grundfinanziert werden, können neben ihrer institutionellen
Förderung nur unter bestimmten Voraussetzungen eine Projektförderung für ihre zusätzlichen projektbedingten Ausgaben
beziehungsweise Kosten bewilligt werden. Insbesondere wird von diesen grundfinanzierten außeruniversitären
Forschungseinrichtungen erwartet, dass sie die inhaltliche Verknüpfung der institutionell geförderten Forschungsaktivitäten
der Einrichtung mit den Projektförderthemen darstellen und beide miteinander verzahnen.

Die Partner eines Verbundprojekts regeln ihre Zusammenarbeit in einer schriftlichen Kooperationsvereinbarung. Vor der
Förderentscheidung über ein Verbundprojekt muss eine grundsätzliche Übereinkunft über weitere vom BMBF vorgegebene
Kriterien nachgewiesen werden. Verbünde aus (Nachwuchs-)Forschergruppen können mit je bis zu vier wissenschaftlichen Mitarbeitern pro Partner gefördert werden.

Die Antragstellenden sollten nachweisen, dass sie bereits im MOSAiC-Konsortium integriert bzw. mit ihnen vernetzt
sind. Die Vernetzung mit anderen beteiligten Gruppen ist Voraussetzung. Weiterhin ist nachzuweisen, dass der Antragsteller
Zugang zu den benötigten MOSAiC-Daten hat.

Was wird gefördert?

Während der einjährigen MOSAiC-Expedition werden modernste Messverfahren eingesetzt. Das Rückgrat ist dabei der
ganzjährige Betrieb des Forschungseisbrechers Polarstern. Um das Schiff herum wird in einem Abstand von bis zu
50 Kilometern ein mit dem Schiff driftendes Netzwerk von Beobachtungsstationen auf dem Eis errichtet. Dieses Stationsnetzwerk besteht aus autonomen und ferngesteuerten Instrumenten, welche mit Hilfe von Helikoptern regelmäßig vom zentralen Schiff aus angeflogen werden. Die deutschen Forschungsflugzeuge Polar 5 und Polar 6 werden die Messungen großräumig ergänzen. Es wird mit einem sehr hohen Datenvolumen gerechnet. Vor diesem Hintergrund soll im Rahmen dieser Fördermaßnahme die Auswertung der gewonnenen Daten und ihre Nutzung für Prozess- und Klima-Modellierung sowie für Fernerkundung unterstützt werden.

Daher liegt der Fokus der Forschungsarbeiten auf der Auswertung der Messdaten der MOSAiC-Expedition in enger Zusammenarbeit mit dem MOSAiC-Konsortium, z. B. mit Big Data oder Methoden mit Künstlicher Intelligenz. Darüber
hinaus können auch Projekte gefördert werden, bei denen die Messungen der MOSAiC-Expedition zu Studien mit
modellierenden oder fernerkundlichen Methoden genutzt werden.

Wie wird gefördert?

Die Vorhaben können mit einer Laufzeit von bis zu vier Jahren konzipiert werden. Bemessungsgrundlage sind die zuwendungsfähigen projektbezogenen Ausgaben (bei Helmholtz-Zentren und der Fraunhofer-Gesellschaft die zuwendungsfähigen projektbezogenen Kosten), die unter Berücksichtigung der beihilferechtlichen
Vorgaben individuell bis zu 100 % gefördert werden können.

Bei nichtwirtschaftlichen Forschungsvorhaben an staatlich anerkannten Hochschulen wird zusätzlich zu den zuwendungsfähigen Ausgaben eine Projektpauschale in Höhe von 20 % gewährt.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. Auf der Grundlage der Bewertung durch externe Sachverständige entscheidet das BMBF nach abschließender Prüfung. Das Auswahlergebnis wird den Antragstellenden schriftlich mitgeteilt.
Das Verfahren ist offen und wettbewerblich. In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger Jülich, Geschäftsbereich MGS, Projektskizzen über das elektronische Formularsystem (https://foerderportal.bund.de/easyonline) zu folgenden Stichtagen vorzulegen:

  • 31. Oktober 2019
  • 31. Mai 2020
  • 30. November 2020

 

Die elektronische Skizzeneinreichung erfolgt auf der Internetseite nach Auswahl des BMBF unter der Fördermaßnahme „MARE:N – Polarforschung/MOSAiC“.

 

 

Der Projektträger Jülich in Zahlen im Jahr 2023
1.629
Mitarbeiter/innen
30.770
Laufende Vorhaben
3392,05
Fördervolumen in Mio. Euro
4
Geschäftsstellen

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