Sonderprogramm Umweltwirtschaft

eine Initiative des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Die Corona-Pandemie hat weltweit die Lebensweise der Menschen, aber auch das Wirtschaftsleben, abrupt und erheblich beeinträchtigt. Viele Unternehmen mussten Umsatzrückgänge verkraften und sahen sich pandemiebedingt mit unterbrochenen Lieferketten oder Liquiditätsengpässen konfrontiert.

Von diesen Schwierigkeiten sind auch Unternehmen der Umweltwirtschaft betroffen, einer Branche mit erheblicher Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen. Gegenwärtig ist Nordrhein-Westfalen der bundesweit größte Anbieter von Produkten und Dienstleistungen in dieser wachstumsorientieren Querschnittsbranche. Die NRW-Landesregierung setzt auch weiterhin auf das Wachstum der Green Economy mit nachhaltiger Perspektive.

Daher hilft das Sonderprogramm Umweltwirtschaft den mit der Corona-Krise konfrontierten Unternehmen der Umweltwirtschaft bei der Bewältigung ihrer aktuellen Probleme und beim Neuaufbau tragfähiger wirtschaftlicher Perspektiven. Das Sonderprogramm fokussiert auf die wirtschaftlich bislang sehr erfolgreiche Zielgruppe kleiner und mittlerer Unternehmen der Umweltwirtschaft, die durch die Corona-Pandemie in besonderem Maße betroffen sind, und legt außerdem einen Schwerpunkt auf neugegründete Unternehmen. Das Land ergänzt so die Soforthilfen des Bundesprogramms und setzt zielgenau dort an, wo die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen dringend Unterstützung benötigen.

Dabei werden zwei Programmteile im Förderprogramm adressiert. Der Programmteil „Forschung, Entwicklung und Innovation“ ermöglicht es Unternehmen, sich trotzt der derzeit teils widrigen Marktsituation innovativ zu positionieren und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. Vom zweiten Programmteil „Maßnahmen im Bereich Grüne Gründungen“ profitieren ausschließlich neugegründete Unternehmen der Umweltwirtschaft, die bei der Entwicklung von Prototypen gefördert und bei der Erschließung der Märkte unterstützt werden.

Einreichungsfrist:Programmteil 1 ( abgelaufen: 20. Oktober 2020 – 26. November 2020 )
Einreichungsfrist:Programmteil 2 ( abgelaufen: 20. Oktober 2020 – 31. Dezember 2020 )

Informationen zur Förderung


Wer wird gefördert?

Im Programmteil 1 richtet sich der Aufruf schwerpunktmäßig an kleine und mittlere Unternehmen (KMU), ermöglicht aber auch die Teilnahme von Vereinen, Verbänden und Stiftungen. Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind nur in Verbindungen mit den bereits genannten Akteuren teilnahmeberechtigt.

Der Programmteil 2 richtet sich dagegen ausschließlich an neugegründete, innovative Unternehmen in den Teilmärkten der Umweltwirtschaft. Die genaue Definition der innovativen Neugründungen finden Sie in Kapitel 5 des Sonderprogramms Umweltwirtschaft.

Was wird gefördert?

Die zuwendungsfähigen Ausgaben variieren je nach Programmteil und geförderter Maßnahme. Details hierzu sind den Kapiteln 4.3.3 und 5.3.3 des Sonderprogramms Umweltwirtschaft zu entnehmen.

Abhängig von Programmteil und Maßnahme können die zuwendungsfähigen Ausgaben Personalausgaben, Ausgaben für Instrumente und Ausrüstungen, Dienstleistungsausgaben und Betriebsausgaben umfassen. Bei Markterschließungsmaßnahmen im Programmteil 2 sind Ausgaben für die Teilnahme an Messen, Verkaufsveranstaltungen und Pitchveranstaltungen inklusive Teilnahmegebühren, Reiseausgaben sowie Miete, Aufbau und Betrieb eines Standes zuwendungsfähig.

Wie wird gefördert?

Die Fördermittel werden im Wege der Projektförderung als nicht rückzahlbare Zuschüsse bewilligt.

 

Informationen nach Ablauf der Einreichungsfristen


Das vom Umweltministerium NRW (MULNV) aufgelegte Sonderprogramm Umweltwirtschaft hilft den mit der Corona-Krise konfrontierten Unternehmen der Umweltwirtschaft bei der Bewältigung ihrer aktuellen Probleme und beim Neuaufbau tragfähiger wirtschaftlicher Perspektiven. Der Aufruf erfreut sich einer enormen Resonanz.

Informationen zu Programmteil 1

Bis zum Ende der Einreichungsfrist für die Bewerbung im Programmteil 1 des Sonderprogramms Umweltwirtschaft am Donnerstag, den 26. November 2020, konnten 84 Bewerbungen mit 158 beteiligten Partnern registriert werden. Die eingereichten Bewerbungen stellen ein buntes Portfolio aus den acht Teilmärkten der Umweltwirtschaft dar.

Informationen zu Programmteil 2

Auch der zweite Teil des Sonderprogramms erfreut sich eines großen Interesses. Bis zum Ende der Einreichungsfrist für die Anträge im Programmteil 2 des Sonderprogramms Umweltwirtschaft am Donnerstag, den 31. Dezember 2020, konnten 31 Anträge junger StartUps registriert werden. Die eingereichten Anträge stellen ein buntes Portfolio aus den acht Teilmärkten der Umweltwirtschaft dar und decken sowohl den Bereich der Prototypenentwicklung als auch den der Markterschließungsmaßnahmen ab.

Informationen zu den geförderten Projekten


Informationen zu Programmteil 1

Die Evaluierung und Begutachtung der zahlreich eingegangen Wettbewerbsbeiträge im Sonderprogramm Umweltwirtschaft konnte abgeschlossen werden. Insgesamt stachen 13 Wettbewerbsbeiträge in Programmteil 1 besonders hervor und konnten im Auswahlprozess als „Gewinnerprojekte“ ermittelt werden. Alle Gewinnerinnen und Gewinner wurden schriftlich informiert und zur formellen Antragsstellung aufgefordert.

Folgende Projekte kommen im Sonderprogramm Umweltwirtschaft in Programmteil 1 zur Förderung:

2PhasenRefining – Entwicklung einer energieeffizienten, verfahrens- und anlagentechnischen Aufbereitungslösung für Kühlschmierstoffe (Ch. Batsch Verfahrenstechnik GmbH Meckenheim)

ACOMAT – Aufspaltung von CO2 durch verbesserte Photokatalyse mit 2D-Materialien (Gesellschaft für Angewandte Mikro- und Optoelektronik mbH (AMO gGmbH) Aachen, NB Technologies GmbH (NBT) Bonn, Zentrum für Brennstoffzellen-Technik (ZBT) Duisburg)

ELCHPEM – Elektrochemische Zellen auf Basis der neuartigen hydraulischen Verpressung von Einzelzellen sowie Polymerelektrolytmembranen mit optimierter Katalysatorbeschichtung zur Verdichtung von Gasen (ProPuls GmbH Gelsenkirchen, Obitronik GmbH Gelsenkirchen, Fraunhofer UMSICHT Oberhausen, WHs Gelsenkirchen)

Extruder-Temperiersystem – Erforschung und Entwicklung eines energieeffizienten, ressourcensparenden Temperiersystems für Kunststoffextruder (Inmex GmbH St. Augustin, Dr. Reinold Hagen Stiftung Bonn)

InnoEnz Diol – Innovative und nachhaltige Enzymatische Diol-Synthese (Enzymaster Deutschland GmbH Düsseldorf, Forschungszentrum Jülich GmbH, RWTH Aachen University)

KIPS – Künstliche Intelligenz und klimaneutrale Prozessierung ermöglichen die Ausweitung des Sojaanbaus (amagrar GmbH Alsdorf, Wilhelm Kerres Energieerzeugung Linnich, RWTH Aachen University)

NetFlex – Flexibilisierung von dezentralen Mikro-Dampfturbinen zur netzdienlichen Betriebsweise (TURBONIK GmbH Dortmund, Fraunhofer UMSICHT Oberhausen)

Netzwerk HYMAT-Energie – Kompetenzzentrum Wasserstoff mit StartUp Programm und wissenschaftlicher Begleitung (Energieland 2050 e.V. Steinfurt, FH Münster)

NFK Federbein – Federbein in Leichtbauweise aus naturfaserverstärktem Kunststoff NFK (Fa. Viethen Zülpich, RWTH Aachen University, CompDesE GmbH Aachen)

Organic Tiny Houses – Tiny Houses aus nachwachsenden Rohstoffen gebaut in Modulbauweise (Lisa-Franziska Gelzhäuser und Timo-Frederick Gelzhäuser GmbH Kierspe, TU Dortmund, camalot Alexander Gerstmann & David Lucas GbR Iserlohn)

RhamnoLizer – Rhamnolipid-Präparate zur umweltverträglichen Blattdüngung und Pflanzenstärkung (HGoTECH Forschungs-GmbH Bonn, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, RWTH Aachen University)

Rübenschnitzelburger – Erzeugung eines veganen Fleisch- und Wurstersatzes durch Fermentation (Quh-Lab Lebensmittelsicherheit Siegen, Justus-Liebig-Universität Gießen, RWTH Aachen University)

WIRD – Das Innovationsnetzwerk WIRD erbringt mit dem Projekt maßgeschneiderte Unterstützungsleistungen für eine qualitativ hochwertige, umweltschonenden Ressourcenwirtschaft für die Mitgliedsunternehmen ihres Dachverbands (Arbeitskreis Recycling e.V. Herford

Informationen zu Programmteil 2

In Programmteil 2 des Sonderprogramms Umweltwirtschaft konnten StartUps aus dem Bereich der Umweltwirtschaft die Förderung von Maßnahmen zur Prototypenentwicklung und Markterschließung beantragen. Nach Abschluss der Prüfungsphase steht der Projektträger Jülich im intensiven Austausch mit diesen „Grünen Gründern“, um gemeinsam mit diesen die Projekte zur Bewilligungsreife zu bringen. Insgesamt werden 18 Gründer gefördert.

Folgende Projekte wurden bis jetzt im Sonderprogramm Umweltwirtschaft in Programmteil 2 zur Förderung gebracht:

3D-Druck in Serie – Entwicklung eines intelligenten und vollautomatischen 3D-Druck Systems als ressourcenschonende Alternative zu herkömmlichen Fertigungsmethoden (Printinue UG)

AquaDetector Gesundheitserkennung – Entwicklung einer Sortiermaschine für aquatische Organismen (eseidon GmbH)

Desinfektionsmittel aus Altkleiderabfall – Bau und Inbetriebnahme einer Prototypen-Anlage zur Ethanolgewinnung aus Baumwoll-Abfällen (Lambertus Bräu & Brand GmbH)

Digitales Mehrweg-Abo und Messeteilnahme – Entwicklung einer digitalen Plattform zur Realisierung eines innovativen Pfand- und Vertriebssystems für die Vermarktung biobasierter Mehrwegprodukte (CUNA Products GmbH)

Digitale Umweltschutzplattform (Ms.Canthus) – Integration von Umweltschutzmaßnahmen in die Prozesse der kommerziellen Landwirtschaft (Kleenecode GmbH)

Effiziente Desinfektion von Klimaanlagen mittels UV-C LEDs – Entwicklung eines Prototypen (HyDe Gesellschaft für Hygiene- und Desinfektionstechnologie mbH)

Effizienzsteigerung von industriellen Verbrennungsprozessen mit Wasser – Industrielle Abwärme nutzbar machen und Abluft reduzieren (M-Concept GmbH)

Einmal Refill, Bitte! – Umweltfreundliche Materialien: Förderung und Vermarktung von Mehrweglösungen für den Kaffeeverkauf im Lebensmitteleinzelhandel (Plastic2Beans GbR)

Etablierung des Start-Ups auf dem deutschen Markt – Markterschließungsmaßnahme (Sabine Kanngiesser „Verkorxst“)

Gewerbebatteriespeichersystem – Entwicklung eines Batteriespeichersystems aus gebrauchten Elektrofahrzeugbatterien für Gewerbetreibende (Oudsandji Alberti Doostdar, Forschungsbetrieb GbR)

LiquidEarth:Flow – Cloud Lösung zur Erstellung von Simulationsgeometrien des Untergrundes und Darstellung von Fluidfluss und Schadstoffausbreitungssimulationen in AR und VR auf einer Vielzahl von Endgeräten (Terranigma Solutions GmbH)

Mod-Scan – Entwicklung eines modularen Prototyps zur schnellen und automatisierten Analyse von Gebäudeinnenräumen (Lumoview Building Analytics GmbH)

Ökologisches und autarkes Wohnen (NEWTARK Tinyhouse) – Prototypenentwicklung und Markterschließungsmaßnahme von Tinyhouses (Heinzmann & Tilius & Viemeister & Motz GbR)

Pitch Bio-Getränke aus Kompost – Markterschließungsmaßnahme (Green B GmbH)

Prototypenentwicklung eines großflächigen Nutzfahrzeug-Verkleidungsbauteils aus Naturfasern – Herstellung von nahezu CO2-neutralen Verkleidungsbauteilen für Bau- und Kehrmaschinen aus Flachsfasern (Cropfiber GmbH)

Prototypenvalidierung eines innovativen flexiblen Holz-Textil-Verbundes – Prototypenvalidierung am Beispiel ökologisch hergestellter hölzerner Baseball-Kappen (Sebastian Stümpel & Philipp Dahlem Rootpecker GbR)

Pyrolyseanlage zur stofflichen Abfallverwertung (PyroFlex) – Bau und Erprobung einer prototypischen Pyrolyseanlage zur stofflichen Abfallverwertung am Entstehungsort (AES Autonome Energiesysteme GmbH)

Umweltfreundliche Landwirtschaft (Innofarming) – Der Bau einer Vertical Indoor Betafarm zum Sammeln von Erkenntniswerten (Visestamkul, Timo & lordanidis, Christos GbR)

Ansprechpartner/-in


Dr. Sanela Hadić
+49 02461 690-670

Dr. Katharina Tarnacki
+49 02461 690-770

Hinweise zur Beratung


ptj-umweltwirtschaft@fz-juelich.de

Downloads


Anlage 1 ANBest-P-Corona

PDF 43.73 KB nicht barrierefrei

Anlage 3 Belegliste

XLSX 15.23 KB nicht barrierefrei

Anlage 4 Mittelabruf für NRW-Projekte

DOCX 15.13 KB nicht barrierefrei

Anlage 4.1 Muster Personalberechnung

XLSX 17.08 KB nicht barrierefrei

Anlage 5 Übersicht über die Auftragsvergabe

DOCX 14.02 KB nicht barrierefrei

Anlage 6 Nachweis Projektarbeitsstunden

XLSX 15.28 KB nicht barrierefrei

Anlage 7 Verwendungsnachweis (Programmteil 1)

DOCX 17.94 KB nicht barrierefrei

Anlage 7 Verwendungsnachweis (Programmteil 2)

DOCX 17.03 KB nicht barrierefrei

Anlage 7.1 Fragebogen zum Verwendungsnachweis

DOCX 59.03 KB nicht barrierefrei

Der Projektträger Jülich in Zahlen im Jahr 2023
1.629
Mitarbeiter/innen
30.770
Laufende Vorhaben
3392,05
Fördervolumen in Mio. Euro
4
Geschäftsstellen

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