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Gemeinsam an einem (Antriebs-)Strang – BMWi-gefördertes Verbundprojekt zur Verbesserung von Windenergieanlagen

13.06.2016

Das Bild zeigt eine Windenergieanlage

Bild: Gutzemberg/iStock/thinkstock

Gondeln fahren nicht nur durch Venedigs Lagunen, sondern befinden sich auch in luftiger Höhe an Windenergieanlagen. Die Maschinenhäuser sind das Herz der Strom produzierenden Riesen – sie enthalten eine ganze Menge Technik wie Getriebe, Generatoren, Kupplung oder Bremsen. Diese Komponenten sind im Betrieb hohen Belastungen ausgesetzt, so dass es immer wieder zu schadensbedingten Stillständen und teuren Service-Einsätzen an den Windrädern kommt.

Im Verbundprojekt „Belastungen an den Antriebskomponenten von Windenergieanlagen“ befassen sich Wissenschaftler aus dem Center for Wind Power Drives der RWTH Aachen gemeinsam mit Experten der Siemens AG und etwa 200 Unternehmen der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e. V. (FVA) damit, wie sich die Komponenten weiterentwickeln lassen. Zu diesem Zweck haben sie nun erstmals eine komplette Forschungsgondel in Betrieb genommen. Die eingebauten Komponenten der WEA-Gondel mit aufgelöstem Antriebsstrang und 2,75 MW Leistung sind den Projektbeteiligten bekannt, so dass alle Forschungsergebnisse offengelegt werden können.

Die „gläserne“ Gondel wird in den nächsten Monaten auf dem 4 MW-Systemprüfstand an der RWTH Aachen einem ausgiebigen Stresstest unterzogen. Dort können Windfelder und Netzrückkopplungen in einer Versuchshalle reproduzierbar simuliert werden. Hierfür wurden unter anderem über 300 Messstellen in die Gondel integriert, die Daten im Betriebsablauf sammeln. Professor Georg Jacobs, Vorstand des Center for Wind Power Drives der RWTH Aachen: „Ziel des Projektes ist es, die Zuverlässigkeit von Windenergieanlagen durch validierte Simulationsmodelle zu verbessern und so gleichzeitig die Grundlage zur Optimierung der Betriebsstrategie und zur Anwendung moderner Predictive-Maintenance-Technologien zu legen.“

Das Verbundvorhaben  ermöglicht es auch kleinen und mittleren Komponentenlieferanten, an einem Forschungsprojekt dieser Größenordnung mitzuwirken. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Projekt im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms mit mehr als 4,6 Millionen Euro. Der Projektträger Jülich (PtJ) setzt das Programm im Auftrag des BMWi um.

Weitere Informationen:

Center for Wind Power Drives der RWTH Aachen University

Der Projektträger Jülich in Zahlen im Jahr 2023
1.629
Mitarbeiter/innen
30.770
Laufende Vorhaben
3392,05
Fördervolumen in Mio. Euro
4
Geschäftsstellen

PtJ ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015 und ISO 27001 auf Basis IT-Grundschutz