Zurück zur Newsliste

Finaler Wettbewerb „Organersatz aus dem Labor“

05.03.2020

Individuell gezüchteter Organersatz aus dem Labor wäre eine echte Sprunginnovation

Bild: ©tilialucida - stock.adobe.com

Ersatzorgane aus dem Labor könnten künftig tausenden Menschen helfen, die dringend auf ein Spenderorgan warten. Erste Vorstöße auf diesem Gebiet gibt es bereits, doch der endgültige Durchbruch ist noch nicht geglückt. Im Innovationswettbewerb suchen nun mehrere Forschungsteams nach Lösungen. Anfang Mai werden die drei Gewinnerteams verkündet, die im Anschluss eine Förderung in Höhe von drei Millionen, zwei Millionen bzw. einer Million Euro beantragen können.

In Deutschland warten derzeit fast 10.000 Schwerkranke auf eine lebensrettende Transplantation – die meisten von ihnen viele Jahre lang vergeblich. Zur Lösung dieses drängenden Problems könnte die Züchtung von Ersatzorganen im Labor wirkungsvoll beitragen. Erste Vorstöße auf diesem Gebiet gibt es bereits, doch der endgültige Durchbruch ist noch nicht geglückt. Weltweit arbeiten Forschungsgruppen an der Entwicklung dreidimensionaler organähnlicher Modelle, sogenannter Organoide. Die Ergebnisse sind vielversprechend – doch die Mini-Organe reichen in Größe und Komplexität noch nicht an funktionsfähige Organe heran.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat mit dem Innovationswettbewerb „Organersatz aus dem Labor“ bundesweit Forschungsteams dazu aufgerufen, ihre Fortschritte auf diesem Gebiet zu präsentieren. Im Fokus stehen die fünf Organe, die in Deutschland am häufigsten transplantiert werden: Niere, Leber, Herz, Lunge und Bauchspeicheldrüse. Seit September 2019 haben die teilnehmenden Teams Zeit, ihre Organmodelle im Labor zu optimieren, ein aussagekräftiges Datenpaket zusammenzustellen und die weitere Entwicklung in Richtung Organersatz zu planen.

Drei Millionen Euro für die Gewinner

Aktuell begutachtet eine internationale Jury die Wettbewerbsbeiträge und Anfang Mai werden dann die drei Gewinnerteams verkündet. Für die nächsten Entwicklungsschritte erhalten die Forschungsgruppen eine Förderung in Höhe von drei Millionen, zwei Millionen bzw. einer Million Euro.

Mit insgesamt drei Innovationswettbewerben erprobt das BMBF ein neues Instrument zur Förderung von Sprunginnovationen. Zwei dieser Wettbewerbe werden vom Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt: „Weltspeicher“ und der hier beschriebene „Organersatz aus dem Labor“. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollen in die geplante Gründung einer Agentur für Sprunginnovationen einfließen. Sprunginnovationen sollen gezielt gefördert werden, damit aus bahnbrechenden Ideen hochinnovative Produkte, Prozesse und Dienstleistungen entstehen, mit denen neue Hochtechnologiefelder, Märkte und Geschäftsmodelle erschlossen werden.

Die ursprünglich geplante öffentliche Abschlussveranstaltung am 7. Mai 2020 in Berlin kann aufgrund der zunehmenden Verbreitung des neuartigen Coronavirus COVID-19 leider nicht stattfinden.

 

Weitere Informationen:

Innovationswettbewerb "Organersatz aus dem Labor"

Agentur für Sprunginnovationen

Der Projektträger Jülich in Zahlen im Jahr 2023
1.629
Mitarbeiter/innen
30.770
Laufende Vorhaben
3392,05
Fördervolumen in Mio. Euro
4
Geschäftsstellen

PtJ ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015 und ISO 27001 auf Basis IT-Grundschutz