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Zweiter Solarturm in Jülich eingeweiht

16.07.2020

Bild: Projektträger Jülich

Bild: Projektträger Jülich

Am 10. Juli 2020 eröffnete das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Standort Jülich mit dem Multifokusturm eine neue Anlage zur Solarforschung. Er kann parallel zum bereits bestehenden Solarturm Jülich betrieben werden und bietet auf drei Versuchsebenen hochflexible Testmöglichkeiten für Technologien zur Nutzung von konzentrierter Sonnenstrahlung.

Der Bau des Multifokusturms wurde vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE) mit 5,27 Millionen Euro gefördert. Das Förderprojekt wurde vom Projektträger Jülich (PtJ) fördertechnisch betreut und auf der Basis der Förderrichtlinie „progres.nrw-Innovation“ bewilligt. Weitere Fördermittel in Höhe von rund 1,05 Millionen Euro kamen im Rahmen des „6. Energieforschungsprogramms“ hinzu. Das „6. Energieforschungsprogramm“ sowie auch das nachfolgende „7. Energieforschungsprogramm“ werden im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) ebenfalls von PtJ betreut.

Die Nachfrage nach Versuchskapazitäten überstiegen bereits seit längerem die Kapazitäten des ersten Solarturms in Jülich. Der neue Multifokusturm ermöglicht nun zeitgleiche Versuche auf drei Testebenen. Realisiert wird die parallele Bestrahlung aller drei Ebenen durch eine neue Betriebssoftware.

Für alle drei Ebenen sind bereits Experimente in Vorbereitung. Verlustarme und preisgünstige Wärmespeichermaterialien sind dabei ein Schwerpunkt der Forschung. Die DLR-Solarforschung arbeitet zum Beispiel an keramischen Partikeln und Flüssigsalz als Speichermedien für Solarkraftwerke.

Ein weiterer Schwerpunkt wird die Forschung zur solaren Wasserstofferzeugung als wichtige Komponente eines nachhaltigen Energiesystems von morgen sein. Dazu sind effiziente und vor allem skalierbare Technologien nötig. Wasserstoff ist nur einer der Ausgangsstoffe, aus denen sogenannte „solar fuels“ hergestellt werden können: CO₂-neutrale Alternativen zu herkömmlichen Treibstoffen aus fossilen Ressourcen.

Im Energie- und Mobilitätssektor wird mit einer zunehmenden Nutzung von Wasserstoff auch die Nachfrage nach den Technologien zu seiner Herstellung weltweit steigen. Solche Technologien hierzulande bis zur Marktreife zu entwickeln, stärkt den Wirtschaftsstandort Deutschland und insbesondere das Rheinische Revier.

Der Projektträger Jülich in Zahlen im Jahr 2023
1.629
Mitarbeiter/innen
30.770
Laufende Vorhaben
3392,05
Fördervolumen in Mio. Euro
4
Geschäftsstellen

PtJ ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015 und ISO 27001 auf Basis IT-Grundschutz