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Innovativer Wärmespeicher sorgt für klimafreundliche Wärme im Winter

14.11.2023

Bild: ©BTB GmbH Berlin

Bild: ©BTB GmbH Berlin 

Im Süd-Osten Berlins kann zukünftig die im Sommer klimafreundlich erzeugte Wärme als Fernwärme für den Winter genutzt werden. Im neuen Reallabor der Energiewende GeoSpeicher Berlin wird zur Zeit ein unterirdischer Wärmespeicher errichtet, der ein Viertel der Wärme aus Kohleenergie einsparen kann. Das vom Projektträger Jülich (PtJ) betreute Reallabor ist Teil des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung und wird vom Bundesministerium Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Die Wohn- und Gewerbegebiete im Berliner Südosten werden zur Zeit durch ein Fernwärmenetz mit Wärme versorgt. Zur Erzeugung dieser Wärme kommen auch fossile Brennstoffe wie Kohle zum Einsatz. Deren Anteil soll nun weiter reduziert werden. Möglich macht dies das Reallabor der Energiewende GeoSpeicher Berlin, in dem ein unterirdischer Wärmespeicher mit einem innovativen Wärmepumpensystem kombiniert werden soll.

Sommerwärme für die Winterzeit sichern

Obwohl es durch erneuerbare Energien bereits möglich ist, Wärme im Sommer klimafreundlich zu produzieren, fehlten bisher Speichermöglichkeiten, um diese auch im Winter zu nutzen. Im Reallabor errichten die Projektpartner nun einen sogenannten Aquiferspeicher, der bei Erfolg des Projekts über eine Speicherkapazität von über 30 Gigawattstunden verfügen wird. Aquifere bestehen aus einer Sandschicht, die mit Wasser gefüllt ist. Durch eine Bohrung soll das Wasser hier aus dem 400 Meter tiefen Aquifer-Gestein hochgepumpt und durch erneuerbare Energien erhitzt werden. Auch eine Erwärmung des Wassers durch die Abwärme aus Kälteanlagen, die beispielsweise durch Raumklimatisierung bei in der Nähe liegenden Unternehmen entsteht, ist möglich. Anschließend wird das heiße Wasser durch eine zweite Bohrung dem Gesteinsspeicher wieder zugeführt. Im Winter wird es bei Bedarf erneut hochgepumpt.

Neu ist, dass im Reallabor der Energiewende zum ersten Mal Wasser auf Hochtemperaturniveau bis zu 95 Grad Celsius im Aquifer gespeichert und mithilfe einer Großwärmepumpe zur Wärmeversorgung genutzt werden soll. Bisher waren bei der Aquifer-Speicherung nur Temperaturen bis 40 Grad Celsius üblich.

Von Erkenntnissen des Reallabors lernen

Die Verbundpartner des Reallabors sind die Berliner Blockheizkraftwerks- Träger- und Betreibergesellschaft, das Geoforschungszentrum Potsdam und die Technische Universität Dresden. Von den im Reallabor der Energiewende GeoSpeicher Berlin gesammelten Erkenntnissen können Stadtwerke, Fernwärmenetzbetreiber und Energieversorger in ganz Deutschland lernen.

Reallabore der Energiewende wie GeoSpeicher Berlin ermöglichen es, innovative Technologien in der praktischen Anwendung unter realen Bedingungen und im industriellen Maßstab zu testen. Die dort gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse helfen den tiefgreifenden Umbau des Energiesystems in Deutschland entscheidend Richtung Klimaneutralität voranzubringen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Reallabor der Energiewende GeoSpeicher Berlin

Weitere Informationen zum Förderformat „Reallabore der Energiewende“

Der Projektträger Jülich in Zahlen im Jahr 2023
1.629
Mitarbeiter/innen
30.770
Laufende Vorhaben
3392,05
Fördervolumen in Mio. Euro
4
Geschäftsstellen

PtJ ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015 und ISO 27001 auf Basis IT-Grundschutz