Projektträger Jülich Geschäftsbericht 2019 27 Ein weltweit wachsender Bedarf an hochwertigen Proteinen und Fetten für die Futter und Nahrungsmittelindustrie verlangt nach inno vativen Ansätzen um neue Ressourcen zu erschließen und Wertschöpfungsketten zu entlasten Insektenmehle können hierbei einen wichtigen Beitrag leisten und insbesondere den Proteinbedarf von Nutztieren und in der Fischzucht decken Das vom Deutschen Biomasse forschungszentrum DBFZ gemeinsam mit Partnern aus der Industrie durchgeführte Vorhaben CIP untersucht das Potenzial von Insektenprodukten Dabei entwickeln Forschende in einem ersten Aufgabengebiet neue Verwertungspfade für Insektenprodukte mit dem Fokus auf biobasierten Olefinen und Komplexnährmedien zur Kultivierung von Mikroorganismen Olefine stellen ein wichtiges Basisprodukt der industriellen Chemie dar Die im Projekt verwendeten Larven der Schwarzen Soldatenfliege zeichnen sich durch einen großen Anteil hochwertiger Proteine und Fette aus Neben der Verwendung als Futtermittel können diese auch als Roh stoff in der Kosmetikindustrie oder zur Herstellung bio logisch abbaubarer Waschmittel dienen Ziel ist es Produkte die ursprünglich aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl ge wonnenen wurden durch biobasierte Rohstoffe zu ersetzen Schwerpunkt des zweiten Aufgabengebiets ist die Optimie rung des Herstellungsprozesses von Insektenprodukten Dabei dienen etwa Abfälle aus der Lebensmittelindustrie Reste aus Bierbrauereien Kaffeeröstereien oder Hühnerkot als Nahrungsgrundlage für die Insektenlarven Rund 50 Millionen Tonnen an erdölbasiertem Polyethylenterephthalat PET werden jedes Jahr weltweit produziert PET steht damit auf Platz vier der meistproduzierten Kunststoffe Polyethylenfuranoat PEF gilt als vielversprechendes biobasierte Alternativ produkt zu PET Die Entwicklung von PEF vom Rohstoff über die Produktion von Hochleistungsfasern bis hin zu exemplarischen textilen Anwendungen ist Ziel des PFIFF Projektes Ausgangsstoffe für das PEF sind organische Abfallprodukte die nicht im Lebensmittelbereich verwendet werden können Forschende gehen davon aus dass PEF an bestehenden Reaktoren und Spinnanlagen synthetisiert beziehungsweise ausgesponnen werden kann und dass ähnliche textile Verarbeitungs und Gebrauchseigen schaften wie bei dem Faserpolymer PET erreicht werden können PEF hat dabei nicht nur ähnliche Eigenschaften wie PET sondern ist durch weitere Vorteile wie eine höhere Gebrauchstemperatur und einen geringeren Schmelzbereich gekennzeichnet Zugleich ist der Energie einsatz bei PEF geringer und das Material zu 100 Prozent biobasiert und rezyklierbar Die Koordination des Vorhabens liegt bei den Deutschen Instituten für Textil und Faserforschung Denkendorf DITF als weitere Partner sind unter anderem die Uni Hohenheim das Fraunhofer Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik IGB und die Continental Reifen Deutschland GmbH in das Projekt eingebunden COMPETITIVE INSECT PRODUCTS POLYMERE FASERN AUS BIOBASIERTEN FURANOATEN MASSGESCHNEIDERTE INHALTSSTOFFE FÜR DIE BIOÖKONOMIE

Vorschau Geschäftsbericht 2019 Seite 27
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