Projektträger Jülich Geschäftsbericht 2019 23 SCHWERINDUSTRIE ALS REGELGRÖSSE Schwankungen im Netz lassen sich künftig aber auch dämpfen indem man den Verbrauch besser steuert Das wird in einem anderen NEW4 0 Teilprojekt erprobt dem Projekt Power to Aluminium Die großen Metallver arbeiter in Hamburg verbrauchen rund ein Viertel des Stroms in der Hansestadt Damit haben sie zugleich ein großes Potenzial als Regel größe im Stromnetz Der Aluminiumhersteller Trimet betreibt in Hamburg ein Werk in dem in rund 300 Elektrolysezellen reines Aluminium gewonnen wird Diese Elektrolysezellen müssen mit einer bestimmten Stromstärke und Tempe ratur gefahren werden damit der Prozess stabil läuft Abweichungen können zu einem Total ausfall der Anlage führen Damit war es bislang beinahe undenkbar die Produktion nach dem Stromangebot auszurichten Mithilfe des Power to Aluminium Projekts aber wurden erstmals Wärmetauscher in Betrieb genommen Sie sind gewissermaßen ein Puffer zwischen der Strom versorgung und der Elektrolysezelle Sie können die Zellen über längere Zeit konstant fahren sich selbst aber nach dem Stromangebot ausrichten Zunächst sollen einige Zellen mit Wärmetauschern ausgestattet werden sofern alles klappt danach sämtliche Anlagen VULKANGESTEIN STATT BATTERIE Parallel zu SINTEG ist mit Unterstützung durch das Energieforschungsprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie BMWi im Hamburger Hafen noch eine Stromspeichertechnologie realisiert worden ein elektrothermischer Energiespeicher ETES der Hitze in einer Schüttung aus Vulkangestein speichert Man nutzt überschüssigen Windstrom für ein großes Heizluftgebläse mit dem das Gestein auf rund 750 Grad aufgeheizt wird Das gut isolierte Gestein kann diese Temperatur bis zu einer Woche halten Wenn in Hamburg der Strombedarf steigt wird die Hitze genutzt um eine Turbine anzutreiben und die Wärme in Strom zurückzuverwandeln Der von dem Windkraftanlagenhersteller Siemens Gamesa errichtete Speicher ist im Juni 2019 ans Netz gegangen und beliefert seitdem die Hansestadt Hamburg mit sauberem Strom mit Überschuss strom der sonst nie genutzt oder gar erzeugt worden wäre SINTEG PROGRAMM IM ÜBERBLICK Mithilfe des BMWi Förderprogramms SINTEG Schaufenster intelligente Energie Digitale Agenda für die Energiewende werden für eine Laufzeit von vier Jahren insgesamt mehr als 500 Millionen Euro in das digitale Energiesystem der Zukunft investiert Dafür arbeiten seit Ende 2016 mehr als 300 Partner aus Wirtschaft Forschung und öffentlicher Verwaltung in fünf regionalen Schaufenstern zusammen Der Projektträger Jülich PtJ unterstützt das BMWi bei der Durch führung von SINTEG insbesondere durch die Umsetzung der Projektförderung

Vorschau Geschäftsbericht 2019 Seite 23
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