Projektträger Jülich Geschäftsbericht 2017 29 30 31 NAHRUNGSMITTEL PRODUKTION Als Nebenprodukt der Nah rungsmittelproduktion werden im Gartenbau mit Pflanzen blättern große Mengen an Biomasse produziert AUFWERTUNG DES NEBENPRODUKTS Nach der letzten Ernte lösen abiotische Stressbehand lungen der verbleibenden Pflanzen die Produktion von Sekundäremetaboliten aus WEITERVERARBEITUNG Sekundärmetabolite werden aus der Biomasse aus ge trockneten Paprikablättern extrahiert und für die weitere Verwendung gereinigt PRODUKTE Sekundärmetabolite werden als Nahrungs ergänzungsmittel in Kosmetika in Pharma zeutika etc verwendet muss auch da greifen resümiert die PtJ Mitar beiterin Umso wichtiger sei es dass alle an einem Produkt beteiligten Unternehmen im Austausch stehen und an einem Strang ziehen Auch TaReCa verfolgt diesen Ansatz zunächst noch auf Forschungsebene In den Pflanzenkammern des Forschungs zentrums Jülich wachsen die ersten Paprika pflänzchen die später unter Praxisbedingungen in den Gewächshäusern des Campus Klein Altendorf der Universität Bonn und in Straelen am Versuchs zentrum der Landwirtschaftskammer NRW getestet werden Verfahrenstechnikerinnen und techniker vom Institut für Fluidverfahrenstechnik der RWTH Aachen entwickeln und optimieren die Extraktions und Aufschlussprozesse für die in den Blättern versteckten Sekundärmetabolite Ökonominnen und Ökonomen vom Institut für Lebensmittel und Ressourcenökonomie der Universität Bonn bewerten das Marktpotenzial einzelner Inhalts stoffe mit möglichen Einsatz bereichen in der Pharmazie Ernährung oder Kosmetik Im TaReCa Industriebeirat wiederum warten bereits potenzielle Kunden auf wegweisende Ergebnisse mit der Symrise AG beispielsweise ein Unternehmen das sich auf Duft und Geschmacksstoffe kosme tische Grund und Wirkstoffe sowie funktionale Inhaltsstoffe spezialisiert hat Eine Hürde wird sicherlich sein weitere Gemüsebauern davon zu überzeugen solche neuen Technologien zu imple mentieren sagt Leiritz DEN STRESS OPTIMIEREN Zunächst müssen die Forscherinnen und Forscher nun jene Stressbedingungen finden unter denen die Paprikapflanze am besten sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide produziert Diese schützen die Pflanze vor zu viel Licht wehren aber auch Schädlinge wie Viren oder Pilze ab Außerdem zählen Flavonoide zu den effektivsten Antioxidantien fangen also freie Radikale ab die in Verdacht stehen Krebs zu erzeugen und sie werden in Zusammenhang gebracht mit einem regulierenden Einfluss auf den Blutdruck sowie der Vorbeugung gegen Herz Kreislauf Erkrankungen kein Wunder dass die Nachfrage steigt Die sekundären Pflanzenstoffe der Paprika sind längst noch nicht alle unter sucht Möglicherweise entdecken wir neue Meta bolite die für andere Anwendungen sehr wertvoll sind erklärt Wormit Und erst ganz am Ende des voll ausgeschöpften Paprika Pflanzenlebens landen Blätter und Stängel in einer Bioraffinerie wo sie in Plattform Chemikalien umgewandelt werden Eine Paprika pflanze mehrere Nutzungsalternativen Die gesamte Wert schöpfungskette wurde erweitert ein wirtschaft licher Mehrwert generiert Ressourcen geschont Und wir designen unsere neuen Ver fahren konzeptionell so dass sie sich langfristig auch auf andere Gartenbaupflanzen übertragen lassen prognostiziert die Pflanzenphysiologin

Vorschau Geschäftsbericht 2017 Seite 29
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