Projektträger Jülich Geschäftsbericht 2016 25 26 27 Unser Projekt will älteren Zuwanderern den Zugang zu Hilfe und Pflege erleichtern Barrieren abbauen und ihnen die Berührungsängste nehmen Die Betroffenen können dadurch weiterhin zu Hause gepflegt werden und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen die ihnen laut Sozialgesetzbuch zusteht erklärt May In insgesamt neun Zukunftswerk stätten in Hessen und Rheinland Pfalz haben die Forscherinnen und Forscher zusammen mit Migrantinnen und Migranten erarbeitet wo Hemmschwellen bestehen und warum die Pflege beratung nicht umfänglich genutzt wird Die Gründe sind vielfältig und reichen von Unwissen heit über Angst vor Gerede in der Nachbarschaft bis hin zur Überforderung durch das deutsche Gesundheitssystem Auch die Sprachbarriere wird oft angeführt aber unsere Studien belegen dass Scham ein viel größeres Problem ist sagt May Aus der ersten Generation der Einwanderinnen und Einwanderer seien viele dabei die keinerlei Berührungspunkte zum deutschen Pflegesystem haben Sie kommen aus Regionen in denen die Menschen alles untereinander regeln eben auch die Pflege so May Insofern sei es für sie eine Schande eine Angehörige oder einen Angehörigen in andere Hände zu geben In einem Beratungs gespräch im Zuge des Projekts hat beispielsweise ein Angehöriger darum gebeten den Pflegebedürf tigen möglichst weit weg in einem Heim unterzu bringen damit die Nachbarschaft es nicht mitbe kommt schildert May Ende September 2017 endet OPEN Die Ergebnisse aus der Forschung sollen direkt in die Praxis einfließen beispielsweise in Weiterbildungen oder Ausbildungsmodule für Pflegeberaterinnen und berater So wollen die Projektpartner nachhaltige Strukturen für eine interkulturelle Öffnung der Pflegeberatung schaffen

Vorschau Geschäftsbericht 2016 Seite 25
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